Die grüne Insel

Anfang September warteten wir gespannt auf unsere Reiseunterlagen. Wir konnten es kaum erwarten.
Dann waren sie da und voller Vorfreude stellten wir uns gedanklich schon auf unsere Reise ein.

Der Plan war, zuerst eine geführte Rundreise durchs Land. Danach noch ein paar Tage in Dublin.
Nun sind wir wieder zurück und ein paar (Reise)erfahrungen reicher.

Der kurze Swiss Flug dauerte nur gerade 1 Stunde 40, also ideal für uns Langstrecken-Muffel.
Und die grüne Insel als Übername für Irland passt wirklich perfekt – denn grün ist sie, sehr sogar. Gut, Dublin eher nicht. Dort ist es vor lauter Baustellen momentan eher grau :-/
Aber auf der Rundreise haben wir sehr viele grüne Flächen gesichtet und auch sehr viele Schafe. Eigentlich ist die Landschaft aber auch nicht sehr viel anders, als jene in Schottland oder in Neuseeland. Sehr ähnlich. Aber doch schön. Leider ist das Wetter halt sehr wechselhaft, Regen, Wind, Sonne und das alles fast jeden Tag.

Unsere Reisegruppe, 32 Personen gross bestehend aus uns zwei aus der Schweiz und ansonsten lauter Amerikanern 😉 Mit den einen hatten wir mehr Kontakt mit anderen weniger. Die einen verstand man vom Dialekt her etwas besser, andere etwas schlechter. Aber freundlich waren sie alle.

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Begonnen haben wir unsere Rundreise in Dublin. Das erste Hotel war nicht wirklich ein Bijou. Ziemlich ausserhalb der Stadt, mit abgewetzten Teppichen und übelriechendem Restaurant.
Aber wir waren ja nur eine Nacht dort und nach einer ersten Stadtrundfahrt und Whisky Brauerei Besichtigung (Teeling Distillery) gings am nächsten Tag bereits weiter nach Killkenny. Auf unserer Fahrt dorthin machten wir aber an Dublins Stadtrand noch einen weiteren Stop, das Glasnevin Museum. Hier handelt es sich um einen Friedhof, einen sehr schönen, riiiiiiesigen Friedhof.
Der Guide vor Ort (vermutlich ein sehr enthusiastischer Student) plapperte was das Zeug hielt und nicht mal unsere Amerikanischen Reisegäste verstanden alles. Er ratterte seinen Text so schnell und monoton runter, dass ich irgendwann gedanklich ausstieg und statt dessen ein paar Fotos auf dem Friedhof machte. Das Wetter war ganz interessant an diesem Tag, man dachte, es komme jeden Moment ein Regengutsch, doch der blieb dann zum Glück aus.

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Nach dem Friedhofs Rundgang fuhren wir dann definitiv weiter nach Killkenny.
Killkenny ist ein hübsches Städtchen und gerne hätten wir noch Zeit gehabt es ausgiebiger zu erkunden. Leider ging unser Reiseprogramm schlag auf schlag und fast jede Minute war verplant. Das war eigentlich doch ein bisschen schade. In Kilkenny hatten wir einen Stadtrundgang mit einem Guide und am Schluss besuchten wir (ebenfalls mit einer Führung) die Smithwicks Brauerei.
Dort konnten die Bierliebhaber sich noch am heimischen Gebräu laben.

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Tags darauf fuhren wir nach Kilarney via Waterford. In Waterford besuchten wir die Glasmanufaktur, Waterford Crystal. Dort werden allerlei Gegenstände aus Glas hergestellt, ähnlich wie in der Glasi, Hergiswil. In Waterford machen sie jedoch eher auch internationale Dinge, wie zum Beispiel den People’s Choice Award. Den sieht man grad hier im nächsten Bild 🙂

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Danach gings flott weiter zum Blarney Castle und zur Woollen Mills. Wobei wir alles in allem nur wenig Zeit hatten. Alleine fürs Mittagessen ging schon einiges an Zeit drauf und in der Woollen Mills konnte ich dann nur noch kurz zehn Minuten durch huschen. Schade eigentlich. War ein riesen Laden! Und gerne wäre ich länger geblieben. Aber auch das Blarney Castle hat seinen Reiz (siehe Foto unten).

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Zwischendurch gabs auch immer mal wieder kurze Fotostops oder auch mal einen Halt für Irish Coffee und Scone! 🙂 Aber die Zeit war schon immer total durchgetaktet und man musste genau zuhören, damit man wusste, wann unser Busfahrer wieder los fahren wollte. Anfangs konnten wir Reisegäste nicht viel mit dem grummligen Kauz anfangen. Da er nicht sehr freundlich war. Er erinnerte uns an einen Feldweibel, der uns immer durch den Bus rief, wann wir denn genau wo zu sein hätten. Und wehe man redete auch nur noch ein Wort, wenn er was sagte, hui… dann war er gar nicht glücklich 😉 Jedenfalls merkte er das dann wahrscheinlich und wurde mit der Zeit ein bisschen umgänglicher. Machte ab und zu auch mal einen Scherz.

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Einen Tag später fuhren wir zur Dingle Halbinsel. Dort bekamen wir eine ganz tolle Vorführung von einem Schäfer. Der seine Schäfchen mit Hunden zusammen treibt. Wahnsinnig wie gut diese Tiere trainiert sind! Immer wieder mussten die Hunde rennen, stoppen, sich ducken, anschleichen und wieder rennen.

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Am nächsten Tag war das Wetter leider gar nicht schön, dabei standen doch die Cliffs of Moher auf dem Programm. Diese wollten wir eigentlich auf einem Boot von der Wasserseite aus betrachten, dies musste jedoch abgesagt werden, da das Meer zu unruhig war. Schaaaade. Aber gegen das Wetter hat niemand eine Chance. So haben wir die Cliffs halt mehr oder weniger gut von oben aus im strömenden „Schiff“ betrachtet. Das heisst, ich nicht. Ich blieb im Visitor Center mit Souvenir Shop und meine bessere Hälfte nahm mein iphone in die Hand und ging Fotos machen 😉

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Auch durch das Städchen Galway gabs eine kurze Walking Tour mit einem Guide. Wieder prasselten viele Informationen und Jahreszahlen auf uns ein. Sicherlich sind solche Touren interessant. Wenn man aber jeden Tag eine Tour nach der anderen hat, muss man sich dann schon oft recht konzentrieren und ab und zu möchte das Gehirn mal einfach nur noch entspannen. Jedenfalls hat Galway hübsche Gässchen zu bieten mit – wer hätte es gedacht – viiiielen Pubs! 🙂

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Am Donnerstag gings nach Archill Island um die Clew Bay und zurück nach Westport wo wir das alte Westport House besichtigten, wieder mit einer Guided Tour. Dieser Führer war aber einer der besten auf der ganzen Tour. Er sprach nicht zu schnell, er veränderte auch den Tonfall, wenn es nötig war und er machte ab und zu mal ein Witzchen. Er sah ein bisschen aus wie Harry Potter.
Das Westport House kann man übrigens käuflich erwerben, falls jemand Interesse hat. Kostet nur ein paar Milliönchen und wohnen drin kann man anscheinend nicht, da es weiter als Museum gehalten werden muss. Aber die aktuellen Betreiber haben anscheinen kein Geld mehr… hmm. Von aussen her sieht es ja ganz toll aus und auch im inneren hat es ein paar tolle Räume. Aber bei genauerem hinsehen, entdeckt man schon so einige baufällige Stellen. Vielerorts hats Risse in den Wänden und Wasser läuft hinein, suboptimal.

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Am Freitag war dann unserer Rundreise auch schon fast zu Ende. Wir fuhren zurück nach Dublin. Dort doch ins Guinness Storehouse. Eine riiiiesen Hütte 🙂 im Shop selber war alles bereits auf Weihnachten eingestellt mit vielen Christbaumkugeln und Tannenbäumen.
Am Abend fuhren wir ins Brazen Head, Dublins ältestes Pub. Das Essen war nicht schlecht. Die Unterhaltung etwas speziell. Es ging um Fairytales und Mysteries. Der Storyteller hat jedoch in so schnellem Englisch geplappert, dass wir leider nicht viel verstanden haben. Auch unsere Amerikanischen Mitreisenden haben übrigens nur Bruchstücke davon verstanden. Beruhigend 😉

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Nachdem unsere offizielle geführte Tour zu Ende war, zügelten wir dann innerhalb von Dublin in unser anderes Hotel, wo wir noch vier Tage länger blieben. Zuerst waren wir mal froh, dass unsere Ohren und unsere Gehirne etwas entspannen konnten. So viele Führungen in (teilweise sauschnellem) Englisch haben wir in den letzten Tagen aufgenommen (oder auch nicht so ganz). Da tat es gut, mal wieder ein bisschen die Gedanken schweifen zu lassen und über nichts Spezielles nach zu denken oder bei irgendwas zu zu hören.

In Dublin haben wir dann noch ein paar typische, bekannte Touristen Orte abgeklappert 😉 was natürlich dazu gehört!

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(Trinity College, Bibliothek)

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(Kilmainham Gaol, Gefängnismuseum)

Nach 12 Tagen volle Irland Dröhnung gings dann wieder zurück in die Heimat 🙂 man kehrt ja auch immer gerne wieder nach Hause zurück ins heimische Bett!
Leider nahm das mein Körper etwas zuuuuu ernst und kaum in der Schweiz, legte mich eine üble Erkältung für eineinhalb Wochen flach 🙁
Und das machte das Ferienfeeling schlagartig kaputt. Normalerweise kann man ja noch eine Weile von den Ferien zehren, das wurde leider schnell im Keim erstickt.

Weshalb ich umso mehr beim Blog schreiben, noch einmal ein bisschen in Ferienstimmung schwelgen konnte 😉

Es waren schöne, aber auch stressige Tage in Irland!

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Eure Emily

3 Comments

    • Ja die Bibliothek ist genial, aaaaaaaber kostete pro Person über 10 Euro Eintritt, nur zum da mal durchlaufen! Das find ich enorm teuer. Hingegen das Gefängnismuseum kostet pro Person lediglich 7 Euro und man hat eine stündige geführte Tour!

  1. …da heisst es immer, die Schweiz ist so teuer. Ich finde, im Ausland, egal wo, sind solche Touristenattraktionen immer extrem teuer, In Madeira zahlt man für eine ca 8 minütige Schlittenfahrt mit diesen Korbschlitten 20 Euro! Und im Ausland ist es oft so, dass man als Einheimischer weniger zahlt. Wir Schweizer sind da den Touristen gegenüber fairer, die müssen nicht mehr bezahlen.

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